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Dienstag, 3. Dezember 2013

Tipps & Tricks: Microstock Expo 2013

Vor gut zwei Wochen fand in Berlin die Microstock Expo statt, eine der weltweit wichtigsten Kongresse der Branche. Wir haben uns überlegt, dazu einfach zwei Vertreter zu befragen, die für uns das Wichtigste der Expo zusammenfassen. Interessante Einblicke sind das, vielen Dank an dieser Stelle an Robert Kneschke und Klaus Plaumann für die spannenden Antworten!

Da trifft sich die Microstock-Szene genau in der Zeit, in der eine der ersten Microstocks, nämlich istockphoto, sich von diesem Begriff distanziert und sich jetzt istock nennt und als „Midstock“ bezeichnet. Man sieht´s am Preis vieler Bilder, die hier nicht mehr eine Handvoll Credits kosten, sondern 20 bis 160 Credits, je nach Dateigröße – und mit den entsprechenden Erweiterungslizenzen für Konzernnutzung und unbegrenzte Auflage ein Preisniveau erreichen, das wir von klassischen lizenzfreien Bildern kennen. Und vielleicht deshalb war istockphoto auf der Microtock Expo überhaupt nicht vertreten. Das verwunderte – und so wurde halt über istock geredet anstatt mit ihnen. Robert Kneschke, Fotograf und Blogger (www.alltageinesfotoproduzenten.de) hat dafür eine Agentur entdeckt, die wir bereits im September vorstellten: „Mir ist Stocksy positiv aufgefallen. Die sind authentisch und haben mit ihrer Genossenschaftsidee aus meiner Sicht gute Chancen, unabhängig am Markt zu bestehen.“

Und Klaus Plaumann, Branchenkenner mit mehr als 20 Jahren Erfahrung, wundert sich, warum so wenige klassische Agenturen zugegen waren: „Die Microstock Expo ist naturgemäß eine Messe für die Generation Smartphone. Also für die Generation, die Branchenveränderungen als normal empfindet und sich nicht über den Verlust der alten Zeiten beschwert. Trotzdem beziehungsweise genau deshalb frage ich mich: Wo waren die Macrostock-Vertreter? Wollen die denn gar nicht wissen, was die so enorm wachsende Konkurrenz macht? Und wo waren die Fotografenverbände? Ich bin der Meinung, dass man sich auf der Microstock Expo am besten inspirieren lassen kann, wohin die Reise der Märkte geht, wie man sich darauf einstellen kann und welche Stellschrauben man drehen muss, welche Geschäftsmodelle geeignet sind, um sich auf dem Bildermarkt zu behaupten. Diese Chance sollten alle nutzen, schließlich wächst der Microstock-Markt schneller als alle anderen. Allein Shutterstock verkauft angeblich drei Fotos pro Sekunde.“

Der Markt an sich ist durch die geringen Margen für Fotografen ziemlich getrieben und unruhig. Vor allem die professionellen Fotografen machen ihre Pfunde: In den großen Microstocks sind sie am meisten gefragt. Die Idee vom Microstock als Marktplatz für den privaten Selten-Fotografen fällt zugunsten einiger weniger Bilder-Fabriken hinten runter. Das zeigt sich bereits in den Suchergebnissen der Portale: bei shutterstock zum Beispiel kommen auf eine Suche nach „business woman smiling“ zuerst die Bilder von Andres Rodriguez, Pressmaster, Dotshock, die jeweils mehr als 40.000 Bilder bei shutterstock liegen haben und regelmäßig neue Bilder hochladen – Kriterien, die in den Suchmaschinen einen Platz weit vorne bestimmen. Was bedeutet das für Sie? Die Chance, Bilder zu kaufen, die schon oft gekauft und überall zu sehen sind, ist hoch. Chance? Oder Gefahr?

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