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Mittwoch, 4. November 2015

Tipps & Tricks: Bilder im Responsive Design

Responsive Design, Adaptive Design - Zauberwörter, wenn es um neue Website-Gestaltung geht. Wir möchten uns hier nicht anmaßen, Ihnen diese Begriffe erklären zu wollen. Denn bei uns geht es um Bilder auf Websites von Unternehmen. Und bislang wurden Bilder im Web relativ statisch - sprich: in einer von Ihnen bestimmten Größe gezeigt und man konnte sich auf eine benötigte Pixel-Größe "verlassen". OK, mittlerweile arbeiten wir nicht mehr mit Monitoren, die 900 Pixel breit sind und klassische Seitenverhältnisse wie 2/3 oder 3/4 gelten längst nicht mehr: Smartphone-Bildschirme sind eher doppelt so hoch wie breit, manche Monitore auf dem Desktop zeigen über 2.500 Pixel in der Breite und wir hörten von Bildern, die bis zu 4.000 Pixeln groß gezeigt werden sollten. Und da setzt ja das Responsive Design an und bietet dem Browser verschiedene Größen / Dateien desselben Bildes an, je nach Darstellungsart.

Was uns hier beschäftigt, sind halt die Lizenzen und die Preise. Wie gehen die Bildagenturen mit Lizenzen für Websites im Responsive Design um? Lizenzpflichtige Agenturen berechnen teilweise den Anteil des Bildes an der Gesamtgröße der Seite - und da sind Pixel egal. Ganzseitig, 1/2 Seite etc sind da entscheidend und Sie bekommen die volle Originaldatei. Teuer aber groß.
Bei den Microstocks und den Lizenzfreien kaufen Sie die Bildgröße. Bei Microstocks ist der Unterschied zwischen 1 Euro für ein Mini-Bild und 10 Euro für eine große Originaldatei nicht wirklich wichtig - und zum Beispiel istock(photo) verkauft seine Bilder zu einem Festpreis, egal wie groß. Fotolia, dreamstime und andere werden von vielen Kunden mittlerweile ja nicht mehr in der simplen Standard-Lizenz eingekauft, weil diese Lizenz nicht reicht. Wer seine Bilder dann mit der Erweiterten Lizenz einkauft, bekommt in der Regel eh die größten Daten.

Allerdings - und das ist wichtig: Viele Microstock-Agenturen geben eine maximale Pixelgröße im Web (oder zB bei Facebook) an:

fotolia: 2000x2000x Pixel (1000x1000 Pixel bei Social Media)
istock: 1200x800 Pixel
Stocksy: 800x600 Pixel bzw. 1920x1080 Pixel bei umgestalteten Bildern
Bei den neuen Agenturen wie Stocksy und Offset oder den klassischen lizenzfreien Agenturen wie Image Source aus London ist dann aber die Bildgröße schon preisrelevant. Hier einmal die Preis- und Größen-Staffel von Image Source:



Um einen 27-Zöller mit einem Vollbild zu beglücken, müssten also EUR 330,- investiert werden. Da zuckt so mancher. Und deshalb hier unser Tipp des Monats. Im Responsive Design kann die Website die Information auslesen, wie groß der Viewport, also der Browser ist, ob er im Vollbild- oder Fenster-Modus läuft und kann dann dem Browser sagen, welches Bild geladen werden soll - vorausgesetzt, man speichert mehrere Größen und Formate eines Motivs vorher ab. Eine Website ist also theoretisch in der Lage, die gaaanz große Datei auch nur an die gaaanz großen Browser auszuliefern. Aber diese Größe sollte auch vorliegen, wenn ein Bild groß und fein gezeigt werden soll! Mehr als 10 oder 15% sollte ein Bild nicht im Browser vergrößert werden, außer, es darf künstlich unscharf, zB als Hintergrundmotiv, geladen werden. Dann könnten Sie theoretisch auch halb oder ein Drittel so große Bilder hochladen und es sieht immer noch schön aus.

Und hier stellt sich ganz einfach die Frage, wie groß denn die "Leser" das Bild brauchen. Wenn kein einziger Browser das Bild in 2500 Pixeln abfragt, warum dann die DIN A5+-Datei für EUR 330,- kaufen? Und dann noch der Aspekt der Bandbreite: Warum muss jedes Prepaid-Handy Riesenbilder laden, wenn der Monitor eh nur 600 Pixel breit ist?

Unser Tipp also: Lassen Sie Ihr Webteam den Viewport (Browsergröße und damit die Größe der dargestellten Bilder) auslesen und beobachten.
So werden Sie sehen, welche Bilder in welcher Größe benötigt werden und können sich darauf bei zukünftigen Bildkäufen einrichten.
Und falls Sie mit Bildern arbeiten, deren Agenturen die maximale Größe vorgeben: Bei diesen Pixel-Angaben geht es um die Größe der Bilddatei. Wenn Sie ein Bild von Shutterstock in 800x600 Pixeln abspeichern aber dem Browser stecken, dass er es in 1.600x1.200 Pixel zeigen soll, ist das fein. Denn würde ein Bilderdieb das Bild dreisterweise herunterladen, bekäme er halt nur die gespeicherten 800x600 pixel.

Der neue picture Tag ist eventuell noch nicht von allen Content Management Systemen integriert worden. Fragen Sie da sicherheitshalber nach. Falls weder CMS, noch Ihre Bilddatenbank das Größenmanagement automatisch übernehmen können, dann müssen halt mehrere Größen pro Motiv angelegt werden.

Mittwoch, 5. November 2014

Agentur des Monats: iStock und die neuen Credits

Es muss ja nicht immer gleich eine ganze Agentur sein, der wir hier besondere Aufmerksamkeit schenken. Vielmehr stellen wir dieses Mal nur eine Ader einer Agentur vor: die neue Preispolitik aus dem Hause iStock. Die ist nämlich ziemlich beachtenswert.

Die Microstockagentur iStock hat ihr Portfolio jetzt in zwei Kategorien unterteilt: Essential und Signature. Letztere bietet exklusive Bilder, Videos und Vektorgrafiken, die von einem internationalen Team von Bild- und Trendexperten quasi handverlesen zusammengestellt werden. Viele Motive gibt es tatsächlich nur bei iStock, was das Angebot zusätzlich enorm aufwertet. Signature steht also für Premiumcontent, während unter Essential der Rest zu finden ist, immerhin ebenfalls mehrere Millionen Bilder. Das ist ja für sich genommen schon mal gut, aber es ist natürlich nicht ganz neu.

Was eigentlich erwähnenswert ist, ist die Preisgestaltung. Die ist jetzt sehr viel übersichtlicher. Für ein Motiv aus der Kategorie Essentials wird ein Credit fällig, für eines aus der Kategorie Signature drei. Egal, wie groß die gewünschte Datei ist. Es muss sich also keiner mehr die Haare raufen, weil er nicht weiß, ob Größe S für den gewünschten Zweck ausreicht. Mit iStock kann jetzt immer die größte Datei gekauft werden, ohne dass es teurer wird.

Der einzige Punkt, bei dem wir künftig etwas umdenken müssen: Ein Credit kostet nicht mehr – wie üblich – ein oder zwei Euro, sondern 12 Euro 50. Das muss man sich einmal merken. Wir sind gespannt, wie sich dieses Modell entwickelt. Innovativ ist es auf jeden Fall – und wird die Abwicklung mit iStock sicher vereinfachen. Oder? Was halten Sie davon?

Wenn Sie mögen, sagen Sie uns bitte Ihre Meinung dazu – wir freuen uns drauf! Schreiben Sie uns hier einen Kommentar, oder auf unserer Facebook-Seite, oder direkt unter zentrale@die-bildbeschaffer.de.

Dienstag, 6. Mai 2014

Tipps & Tricks: Microstocks

Wie Sie wissen, sind wir nicht nur Freunde und Förderer, sondern auch ausdrückliche Unterstützer der klassischen Fotografie und ihrer „artgerechten“ Vermarktung. Microstocks haben sich längst durchgesetzt und gehören für viele Art Buyer und Marketingabteilungen zur ersten Wahl. Ein schnelles Update, denn hier passiert derzeit viel.

Inzwischen übertreffen die Umsätze von Shutterstock, Fotolia & Co. die Umsätze vieler klassischer Bildagenturen. Dabei warten die Microstocks mit neuen Lizenzmodellen auf, die sich gezielt an großen Unternehmen oder Agenturen ausrichten. Damit Sie dabei nicht auf die Nase fallen, möchten wir Ihnen am Beispiel von drei großen Agenturen ein paar Eckpunkte hinsichtlich der Besonderheiten und Änderungen im Großkundenangebot liefern. Im Zweifel aber bitten wir Sie, sich an uns zu wenden, um Ärger zu vermeiden. Wir stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Seite.

123rf: Diese Microstockagentur bietet für Agenturen und größere Unternehmen das Programm Corporate+, das es ab einer Größenordnung von 1.000 Credits gibt. Ein Admin im Hause des Kunden vergibt die Credits und kann an sie geknüpfte Bedingungen (Dateigrößen, Lizenzumfang) an seine Sub-Accounts vergeben. Diese wiederum können zu Gruppen sortiert werden, also zum Beispiel als Abteilung (Unternehmen) oder Kunde (Agentur). Dieses Konzept bieten zwar auch schon Fotolia und Istock an, hier gibt´s aber ein Bonbon: Die Standard-Lizenzen enthalten standardmäßig eine kostenfreie Multi-User-Lizenz.

Shutterstock: Ebenfalls ein Riese im Geschäft, der zunehmend mit „Multi-User-Abonnements“ bei größeren Unternehmen aufschlägt. So wird die Agentur bei größeren Kunden mit einem Pauschalpaket: 399 USD im Monat für bis zu 10 Benutzer und 35 Bilder pro Tag. Das sind monatlich bis zu 700 Fotos und mehr. Gleichzeitig bewirbt Shutterstock die so genannte Premier Lizenz, die umfassende Rechte zu einem relativ hohen Preis anbietet, aber mit der Möglichkeit, Bilder für Layouts (also ohne anschließende Veröffentlichung) kostenlos herunterladen zu können. Unsere Erfahrung: Da viele Bilder von Microstocks nur für Mockups, aber nicht für finale Projekte eingesetzt werden, machen Zahlenspiele Sinn. Wir helfen gern...

Fotolia: Im Zusammenhang mit dieser Microstockagentur aus New York gibt es gerade Gerüchte um einen Boykott-Aufruf, wonach sich Fotografen in einer Allianz gegen die Verramschung ihrer Fotos auf der Fotolia-Tochter „Dollarphotoclub“ wehren wollen. Fakt ist: Fotolia hat ihre Lizenzen geändert. So wurde die Auflagenhöhe auf 500.000 beschränkt, zuvor war sie unbegrenzt. Gleichzeitig wurde die erweiterte Lizenz aber nicht verteuert.

Fazit: Die Kleinen sind längst erwachsen, weil sie wissen, dass die Großen mit ihnen spielen. Dabei werden viele Werbeagenturen und Unternehmen aufgeschreckt, weil die Microstocks – oh Wunder – die Spielregeln ändern.

Dienstag, 3. Dezember 2013

Tipps & Tricks: Microstock Expo 2013

Vor gut zwei Wochen fand in Berlin die Microstock Expo statt, eine der weltweit wichtigsten Kongresse der Branche. Wir haben uns überlegt, dazu einfach zwei Vertreter zu befragen, die für uns das Wichtigste der Expo zusammenfassen. Interessante Einblicke sind das, vielen Dank an dieser Stelle an Robert Kneschke und Klaus Plaumann für die spannenden Antworten!

Da trifft sich die Microstock-Szene genau in der Zeit, in der eine der ersten Microstocks, nämlich istockphoto, sich von diesem Begriff distanziert und sich jetzt istock nennt und als „Midstock“ bezeichnet. Man sieht´s am Preis vieler Bilder, die hier nicht mehr eine Handvoll Credits kosten, sondern 20 bis 160 Credits, je nach Dateigröße – und mit den entsprechenden Erweiterungslizenzen für Konzernnutzung und unbegrenzte Auflage ein Preisniveau erreichen, das wir von klassischen lizenzfreien Bildern kennen. Und vielleicht deshalb war istockphoto auf der Microtock Expo überhaupt nicht vertreten. Das verwunderte – und so wurde halt über istock geredet anstatt mit ihnen. Robert Kneschke, Fotograf und Blogger (www.alltageinesfotoproduzenten.de) hat dafür eine Agentur entdeckt, die wir bereits im September vorstellten: „Mir ist Stocksy positiv aufgefallen. Die sind authentisch und haben mit ihrer Genossenschaftsidee aus meiner Sicht gute Chancen, unabhängig am Markt zu bestehen.“

Und Klaus Plaumann, Branchenkenner mit mehr als 20 Jahren Erfahrung, wundert sich, warum so wenige klassische Agenturen zugegen waren: „Die Microstock Expo ist naturgemäß eine Messe für die Generation Smartphone. Also für die Generation, die Branchenveränderungen als normal empfindet und sich nicht über den Verlust der alten Zeiten beschwert. Trotzdem beziehungsweise genau deshalb frage ich mich: Wo waren die Macrostock-Vertreter? Wollen die denn gar nicht wissen, was die so enorm wachsende Konkurrenz macht? Und wo waren die Fotografenverbände? Ich bin der Meinung, dass man sich auf der Microstock Expo am besten inspirieren lassen kann, wohin die Reise der Märkte geht, wie man sich darauf einstellen kann und welche Stellschrauben man drehen muss, welche Geschäftsmodelle geeignet sind, um sich auf dem Bildermarkt zu behaupten. Diese Chance sollten alle nutzen, schließlich wächst der Microstock-Markt schneller als alle anderen. Allein Shutterstock verkauft angeblich drei Fotos pro Sekunde.“

Der Markt an sich ist durch die geringen Margen für Fotografen ziemlich getrieben und unruhig. Vor allem die professionellen Fotografen machen ihre Pfunde: In den großen Microstocks sind sie am meisten gefragt. Die Idee vom Microstock als Marktplatz für den privaten Selten-Fotografen fällt zugunsten einiger weniger Bilder-Fabriken hinten runter. Das zeigt sich bereits in den Suchergebnissen der Portale: bei shutterstock zum Beispiel kommen auf eine Suche nach „business woman smiling“ zuerst die Bilder von Andres Rodriguez, Pressmaster, Dotshock, die jeweils mehr als 40.000 Bilder bei shutterstock liegen haben und regelmäßig neue Bilder hochladen – Kriterien, die in den Suchmaschinen einen Platz weit vorne bestimmen. Was bedeutet das für Sie? Die Chance, Bilder zu kaufen, die schon oft gekauft und überall zu sehen sind, ist hoch. Chance? Oder Gefahr?

Dienstag, 3. September 2013

Agentur des Monats: Stocksy und Offset

Eigentlich haben diese beiden neuen Agenturen nichts miteinander zu tun. Dennoch möchten wir Ihnen Stocksy und Offset gemeinsam als neue Agenturen des Monats präsentieren. Beide verbindet ein Umgang mit Bildern und Bildsprachen, die wir von Microstocks definitiv nicht gewohnt sind: schöne Suchergebnis-Seiten, große Layoutbilder und eine kleine aber feine Auswahl an Motiven.

Sie erinnern sich noch: Istockphoto wurde vor sieben Jahren an getty images verkauft, die Gründer waren noch einige Jahre für getty aktiv, verließen dann aber die Agentur. Bruce Livingstone, einen der Gründer, zog es jetzt wieder in den Bildermarkt. Mit einem interessanten Preismodell: Im Prinzip lizenzfrei werden die Bilder von Stocksy zu Preisen zwischen $ 10,00 und $ 100,00 angeboten – einzige Einschränkung: Die Druckauflage ist auf 250.000 begrenzt. Die Erweiterungslizenz ist für $ 300,00 zu haben. OK, Produkte für den Wiederverkauf – also Poster etc, sind noch ausgeschlossen, aber auch dafür gibt es Lizenzen. Und die Bilder sind sauber für die Werbung: Jedes Bild mit Personen habe entsprechende Model-Releases, schrieb uns die Agentur. Unter den Fotografen tummeln sich bekannte Größen wie Gavin Hellier. Er ist seit Jahren als hervorragender Reisefotograf für lizenzpflichtige Agenturen unterwegs und legt hier keineswegs nur Ausschuss ab, sondern Material, das eine moderne, elegische Bildsprache bedient.
Große Layoutbilder bei Stocksy

Vielleicht überzeugte ihn das Argument von Bruce Livingstone, Stocksy schütte den höchsten Prozentsatz des Verkaufserlöses der Branche aus – auch wenn zumindest auf der Website über den genauen Anteil geschwiegen wird. Stocksy ist für uns eine der Agenturen des Monats, weil wir hier wirklich frische Bilder zu fairen Konditionen finden. Noch nicht viel – zu „India“ gibt es 307 Treffer – aber wir sind gespannt, wohin sich diese Kollektion entwickelt.

Ebenfalls überschaubare Trefferzahlen – 206 für „India“ – zeigt Offset, das neue Spinn-Off der Microstock-Agentur Shutterstock. Wer jetzt denkt, hier werden einfach die schönsten Shutterstock-Bilder gezeigt, der irrt. Shutterstock hat für Offset seit Monaten den klassischen lizenzfreien und lizenzpflichtigen Bildagenturen die Türen eingerannt und zeigt hier jetzt die ersten Ergebnisse: Agenturen wie westend61, National Geographics oder CAVAN Images, eine Produktionsagentur für getty images zeigen hier eine kleine Auswahl ihrer Kollektionen. Die Lizenzen sind auf ein Minimum reduziert: Es gibt 2 Dateigrößen – eine 3MB-Screen-Datei für $ 250,00 und eine 50MB-Druck-Größe für $ 500,00 mit allen Rechten, wie wir es von Lizenzfreien gewohnt sind.
Große Bilder im Suchergebnis bei Offset

Laut Lizenz sind die Models released, außer, es steht „Editorial“ dabei – so etwas haben wir aber noch nicht gefunden. Dafür haben wir eine saubere Verschlagwortung entdeckt: Die Suche nach Hamburg findet endlich mal keine Bratklopse.

Wenig. Und gut präsentiert – ein Grund für Offset, die zweite Agentur des Monats zu sein.

Dienstag, 6. August 2013

Thema des Monats: Yuri Arcurs hört mit Microstock auf

Aus seinem Hobby machte er ein kleines Business: die ersten Bilder kosteten ihn 50 EURO, die er bei istockphoto einstellte. Dass seine Bilder funktionierten und gekauft wurden, überraschte selbst ihn. Später wurden seine Shootings teurer, seine Freundin und Lieblingsmodel übernahm das Model-Booking und irgendwie merkte man schon: Der Mann wird erwachsen.
Ließ sich die Microstock-Szene davon anstecken? Zum Teil: Es entstanden weitere Bildermacher wie WaveBreakMedia, aber immer noch ist Microstock ein Magnet für Jedermann.

Vor 10 Tagen dann der Paukenschlag: Yuri Arcurs verkauft all seine Bilder, inklusive seines eigenen Bild-Portals people-images.com, an Getty Images. Was sagt uns das?

1. Wir zitieren seinen Abschiedsbrief: "For a maturing photographer microstock is a great learning platform, but if you mistake 'school' for 'workplace', you are in trouble. I did so for years." Werden ihm andere Fotografen mit den "besseren" Bildern folgen und aus dem Microstock verschwinden? Dann wird Microstock zum Ramschtisch der Fotografie? Wir erinnern uns an die Foto-CDs von Hermera - 1000 Bilder für DM 19,99… Oder werden die Arcurs-Look-Alikes einfach seinen Platz einnehmen und seine Kohle mit einsacken?

2. Seine im Verhältnis immer noch billig produzierten Bilder spülen jetzt in den klassischen lizenzfreien Markt und verdrängen andere Fotografen. Andere ziehen nach: Von hochwertigen Agenturen für lizenzfreie und lizenzpflichtige Bilder hören wir, dass ihnen derzeit die Ex-Microstock-Fotografen die Bude einrennen - sie stemmen sich mit Macht gegen die Schwemme und versuchen, Spreu vom Weizen getrennt zu halten. Am Ende des Tages auch wieder ein gutes Zeichen: Tolle Bilder können so in die erste Liga aufsteigen…

Als kleinen Nebenschauplatz eröffnete Arcurs in seinem Abschied, dass er mit 1,4 Mio in eine Website investiert, über die Handy-Fotografen für ganze $ 2,50 Erlös pro Bild Auftragsfotografie erledigen können. Ist das jetzt die neue Untergrenze für Fotografen-Honorare? Mmh…

Sei es drum - schlussendlich ist der Bildermarkt noch nie ein ruhiger Fluss gewesen. Wir sehen die Entwicklung auch für Sie als unsere Kunden nicht negativ. Nur verwirrend für denjenigen, der nur ab und zu reinschnuppert.

Und dafür haben Sie ja uns.

Dienstag, 7. Mai 2013

Tipps & Tricks: Neue Regeln für Social Media

Social Media verändert die Welt. Und die Zeit verändert unseren Umgang mit dieser neuen Umgebung. Wer bislang entweder keine Meinung hatte oder den Einsatz seiner Bilder in Social Media komplett verbot, hat in den letzten Monaten gelernt, differenzierter mit dem Thema umzugehen. Für uns Bildnutzer heißt das: Es gibt Neuigkeiten.

Twitter hat Schlagzeilen damit gemacht, dass der Dienst die Bilder seiner User verkauft. Die Übernahme von Instagram durch Google ließ zuerst ähnliches befürchten. Zumal in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nirgends explizit Abstand von solchen „Zweitverwendungen“ genommen wird, im Gegenteil, es heißt bei Facebook, Twitter und Co. sinngemäß: „Wir behalten uns die Nutzung von Bildern etc. vor…“. Viele Agenturen und Fotografen führten deshalb schon früh eine neue Klausel in ihren Bedingungen ein, wonach sie die Nutzung ihrer Bilder in sozialen Netzwerken wie Facebook untersagen. Das ist eine sinnvolle Maßnahme auf Seiten der Urheber, sofern sie sich von den sozialen Netzwerken keine zusätzliche Reichweite erhoffen. Einige Social Media-Anbieter hingegen sind dabei, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, in dem sie den Inhabern von Bildern quasi Verkaufsprovisionen in Aussicht stellen oder, wie aktuell bei Instagram, über ein eigens dafür entwickeltes Portal (www.instastockimages.com) eine Plattform bieten, auf denen die Nutzer ihre Bilder selbst verkaufen können.
Manche Bildagenturen folgen nun dem Beispiel von Getty Images, wo das Thema jetzt differenzierter gesehen wird: Nein zu Twitter, weil hier die Bilder der Nutzer ohne Nachfrage verscherbelt werden. Facebook ist zwar nicht gut, aber auch nicht böse, da es die Bilder seiner Nutzer (noch) nicht weitergibt. Getty wünscht sich natürlich Sicherheit vor Bilderklau durch die Nutzer selbst: Die Bilder sollen nicht zu groß und möglichst weit bearbeitet werden, mit Ihrem Logo, als Composing oder mit einem Wasserzeichen, damit sich nicht jedermann das Originalbild herunterladen kann. So sehen das unter den Microstocks zum Beispiel istockphoto, shutterstock, 123rf oder shotshop.
Die nächste strittige Frage dreht sich um die kleinen Icons als Vorschauen Links: Wenn also ein Unternehmen zum Beispiel seine frische Aktions-Seite bei Facebook postet, werden kleine Bilder von der Zielseite als Miniaturbilder angeboten. Ist das Zeigen eines Bildes hier eine weitere Nutzung? Oder ein Zitat? Da gehen die Meinungen auf Bildagenturen-Seite noch weit auseinander. Einige Bildagenturen verlangen, dass die Mini-Teaser zusätzlich lizensiert werden, andere sehen keinen Handlungsbedarf.
Den Überblick zu den wichtigen Infos zu Microstock-Agenturen finden Sie in unserer Knowledge-Base (http://www.die-bildbeschaffer.de/index.php/82) - einfach nur einloggen und öffnen. 

Oder: wir besprechen das jeweils kurz am Telefon.
Um Ihnen für Ihre aktuellen Projekte Sicherheit zu bieten, diskutieren wir natürlich gern dieses Thema in Ihrem Namen mit den jeweiligen Bildagenturen.

Dienstag, 5. Februar 2013

Thema des Monats: Die Bundestagswahl

Es ist jetzt offiziell: am 22. September 2013 sind Bundestagswahlen. Das ist ja ein sehr politisches Thema und deshalb nicht an vorderster Stelle das Ding der Bildbeschaffer, aber halt, doch, eben genau da, an vorderster Stelle ist es das nämlich doch: Da vorne auf dem Wahlplakat zum Beispiel oder sonstwo auf den Bilderflächen des Wahlkampfes! Wie ist das eigentlich genau mit den Rechten am Bild in solchen Fällen?

Im ersten Moment denkt man bei Bildern aus dem Wahlkampf natürlich vornehmlich an austauschbare Porträts von häufig austauschbaren Politikern, die nach Farbe sortiert am Straßenrand aufgestellt werden und uns einladen, sie zu wählen. Was da rein rechtlich hinter steckt, müssen wir hier nicht weiter beleuchten: Politiker werben für sich selbst und wollen das auch so. Zudem sind sie in dem Moment, in dem sie auf einer Wahlliste landen, eine Person des öffentlichen Lebens und da wird es mit den Persönlichkeitsrechten selbst dann schwer, wenn sie ungewollt beim Einkaufen abgelichtet werden.
Anders ist es mit Kampagnenmotiven, die szenisch oder kreativ gestaltet sind und sich eingekauften Models bedienen wollen. Das muss dann in der Regel selbst produziert werden, weil Bildagenturen in ihren Lizenzbedingungen Parteiwerbung als Verwendungszweck grundsätzlich ausschließen – egal ob lizenzpflichtig, lizenzfrei oder die Microstocks. Das ist auch gut so. Ein Beispiel aus der Schweiz macht das deutlich: Die Volkspartei SVP hatte im Wahlkampf 2010 eine rechtspopulistische Kampagne gefahren, in der sie die Ausweisung ausländischer Krimineller forderte. Dafür wurden die Konterfeis von Models zu „Ivan S., der Vergewaltiger“, „Faruk B., der Mörder“ oder auch „Detlef S., der Kinderschänder“ gemacht. Zwar hatten alle Bilder über den Augen der „Verbrecher“ einen schwarzen Balken, doch das half nichts: erkennen konnte sie jeder. So oder so hieß es auf seinerzeitige Anfrage bei der SVP, dass man nicht davon ausgehe, dass die Models wüssten, wofür sie da stehen würden. Ein Blick in die Lizenzen hätte genügt: „Untersagte Nutzungen:... diffamierend oder verleumderisch... Dastellung jeglichen Inhalts, der ein Modell oder eine Person enthält, wenn (a) diese Nutzung oder Darstellung in einer Art und Weise erfolgt, die bei einer vernünftigen Person die Annahme hervorrufen kann, dass die Person ein Geschäft, ein Produkt, eine Dienstleistung, eine Sache, eine Vereinigung oder einen sonstigen Zweck nutzt oder unterstützt, oder wenn (b) die Person in einer möglicherweise sensiblen Situation dargestellt wird (einschließlich unter anderem bezogen auf die mentale oder physische Gesundheit, das soziale Leben, sexuelle oder angedeutete sexuellen Aktivitäten oder Vorlieben, Drogenmissbrauch, strafbares Verhalten, physischen oder mentalen Missbrauch oder Leiden, bzw. jede sonstige Situation, die mit einiger Wahrscheinlichkeit von irgendeiner in dem Inhalt dargestellten Person als verletzend empfunden wird oder für sie unschmeichelhaft wäre); ausnahmsweise ist die Nutzung oder Darstellung eines Inhalts der in (b) bezeichneten Art jedoch zulässig, wenn der Inhalt selbst das Modell oder die Person eindeutig und unbestreitbar in der betreffenden Situation zeigt und in einer Weise genutzt und gezeigt wird, die das Modell oder die Person unverändert in genau diesem Zusammenhang und Umfang zeigt; ferner ist die Nutzung oder Darstellung eines Inhalts der in (b) bezeichneten Art ausnahmsweise zulässig, wenn sie mit einem Hinweis darauf verbunden wird, dass der Inhalt nur illustrativen Zwecken dient und dass jegliche im Inhalt dargestellte Person ein Modell ist.“

Dieses sehr extreme Beispiel zeigt, dass es wohl kaum im Interesse eines Fotomodels sein kann, das Gesicht für extreme politische Meinung zu sein.
Eine andere, lustige Anekdote aus Irland ist in diesem Zusammenhang schnell erzählt: Da nutzten die einen für ihren Wahlkampf auf einmal dasselbe Gesicht wie ihre gegnerische Partei. Sie fand einfach heraus, dass ihre Gegner ein Microstock-Bild kauften, nicht exklusiv. So konnten sie ein „Nachbar-Bild“ aus dem gleichen Shooting nutzen, mit einem verschmitzten Gesichtsausdruck. Das Motto: „I changed my mind“.Eine humorvolle Kampagne für die, die sie entwickelt haben, wohl aber weniger für die betroffene Partei und das Model.
Ein weiteres Thema dürfen wir hier nicht unerwähnt lassen: Unternehmen, die mit Politikern werben. Vorreiter SIXT macht es ja immer noch und immer wieder gern. Ulla Schmidt und der Auto-Diebstahl, die Frisur von Angela Merkel – neben Promis aus dem Showbiz kommen immer wieder Politiker ins Visier. Da haben wir gelernt, dass sich Werbung mit Promis immer nur unter engen Bedingungen machen lässt: Es muss sich um eine Meinungsäußerung handeln - auch Unternehmer/n dürfen eine Meinung haben, ja, auch wenn sie diese nur teuer per Anzeige kund tun können. Sie sollten sich auf ein aktuelles Thema beziehen, und die Meinung darf nicht allzu eng an ein Produkt, an „Verkaufe“ klammern. Als Ulla Schmidt der Dienstwagen in Spanien geklaut wurde, riet ihr SIXT, sie hätte lieber einen (versicherten) Wagen in Alicante mieten sollen. Mehr nicht.
Was heißt das jetzt für den kommenden Wahlkampf? Ist der Wahlkampf per se ein aktueller Anlass zur Meinungsäußerung per Anzeige, über die nächsten sieben Monate hinweg? Wir raten zur Vorsicht, aber auch zum Mut.
Warten wir mal ab, was uns dieses Jahr in der heißen Wahlkampfphase begegnet. Sollte es tatsächlich mal etwas kreativer zugehen? Das wäre schön! Wir bleiben dran!


Dienstag, 7. August 2012

Thema des Monats: Facebook und Stockbilder


Wie oft hatten wir Ihnen dieses Thema Social Media / Urheberrecht eigentlich schon in unserem Magazin ausgebreitet? Vor einem Jahr hatten wir so viel zu diesem Thema zu erzählen, dass wir anstelle eines Artikels gleich einen abendfüllenden Vortrag mit dem  Fachanwalt unseres Vertrauens organisierten. Dürfen wir noch einmal? Wir müssen. Und wollen. Weil wir einen Grund haben, einen ganz praktischen. Es geht um Ihren Alltag.

Unsere Kunden stellen uns immer öfter diese Frage: Dürfen Agentur-Bilder auf „unsere“ Facebook-Seite? Na, Sie müssen nicht raten. Auf eine so einfache Frage gibt es leider keine einfache Antwort. Von den beiden Microstock-Agenturen fotolia und panthermedia haben wir ein deutliches Nein erhalten, zwar verpackt in viel juristisch klingendem Text, aber immerhin ein Standpunkt. Und einige Agenturen stellen ein glasklares Jein in den Raum. Glasklar deshalb, weil es mit zwei einfachen Regeln verknüpft wird, die Ihnen die Arbeit mit Facebook ermöglicht:

Erstens – und das ist sicher noch das Einfachste: Stellen Sie die Bilder niemals in Originalgröße bei Facebook ein. So kann auch niemand ein Original-Stockbild herunterladen. Und zweitens hoffen wir jetzt ganz doll, dass Sie die Bilder noch bearbeiten, das Kundenlogo platzieren, Elemente verfremden – so, dass sich das Facebook-Bild grundlegend vom Original unterscheidet.

Nehmen Sie diese beiden Regeln aber bitte nicht für jedes Bild. Denn dieser Kamm ist zu grob, als dass sich damit jeder Schopf glattziehen ließe. Fragen Sie uns lieber. Genau solche Fragen besprechen wir ja nun einmal gern mit Ihnen.

Denn unser Job soll ja sein, Sie vor Problemen wie diesen zu schützen.
Dass auch Bilder bei Facebook gefunden werden, beweist der erste uns bekannte Fall aus Halle: Ein User postete ein urheberrechtlich geschütztes Bild einer Quietsche-Ente auf der Unternehmens-Page bei Facebook, woraufhin das Unternehmen dann zahlen durfte.

Tipps & Tricks: Tools für Ihre Arbeit

Jeden Tag arbeiten wir gern für Sie. Jeden Tag nehmen wir Ihnen Arbeit ab. Und dabei stellen wir einige kleine Helferlein für Sie bereit. Hier der schnelle Überblick:

Unser Briefing-Formular für alle Recherche-Anfragen finden Sie hier.

Einen sauberen aber pflichtfreien Studio-Shoot buchen Sie hier.

Die ganze Liste aller relevanten Bildquellen laden Sie sich hier herunter,

genauso wie unser Überblick zu Microstocks.


Fehlt noch etwas? Schreiben Sie uns. Weil wir so gerne kleine Helferlein sammeln.

Dienstag, 5. Juni 2012

Thema des Monats: Die neue deutsche Abmahnwelle Vol. 2

Während wir letzten Monat über die Initiative der Bundesregierung sprachen, Lizenzstrafen per Gesetz zu deckeln, widmen wir uns heute einem speziellen Fall der Abmahnerei. Bildagenturen nämlich, die ihre Fotos kostenfrei oder sehr günstig anbieten (Pixelio, Fotolia etc.), verstecken in ihren Lizenzbedingungen geheime Schätze, die Anwälte nur zu gerne heben. Da kann dann ein Bild schnell mal um 1.300,- Euro teurer werden: 500 Euro für den Anwalt und 800 für den Fotografen, der seine Bilder eigentlich für 3 Euro bei fotolia und – in dem uns vorliegenden Fall – sogar kostenlos bei pixelio angeboten hatte. Wer also Fotos nach Erwerb nicht urheberrechtlich kennzeichnet, kriegt vermutlich sehr schnell Post von einem Anwalt. Dabei ist die Formulierung in den Bedingungen beispielsweise bei Fotolia nicht sehr eindeutig:

 „3. Einschränkungen Unbeschadet jeglicher anders lautender, in diesem Vertrag enthaltener Bestimmungen akzeptiert und garantiert das Nicht Exklusiv Herunterladende Mitglied (ohne jede Einschränkung zu vorgenannten Bestimmungen), dass es nicht zu Folgendem berechtigt ist: (...) (k) Die Benutzung des Werkes im redaktionellen oder journalistischen Zusammenhang, ohne folgende Urheberangaben am Bild, im Impressum oder einem dezidierten Bildnachweis zu machen: "© [Alias oder Name des Fotografen] / Fotolia.com."

Abgesehen davon, dass man die Formulierung an sich erstmal innerlich übersetzen muss, ist in diesen Bestimmung ganz offensichtlich nicht die Rede davon, dass die Urheberrechtsangaben auch dann erforderlich sind, wenn man ein Bild für rein werbliche Zwecke nutzt. Diese missverständliche Formulierung wird zwar vor Gericht oft mildernd anerkannt, doch wenn man nicht mehr nachweisen kann, dass man ein streitbares Bild bei Fotolia gekauft hat, wird die Rechtsstrafe fällig. Und vielleicht haben Sie unseren Link zu pixelio auf Facebook gesehen: dort wird immer und grundsätzlich ein Bildnachweis verlangt – sonst wird es teuer... (siehe oben)...

Die Anwälte bieten sich den Fotografen in diesem Bereich als Verschaffer zusätzlicher Einnahmemöglichkeiten an – und sind regelrecht darauf abgerichtet, solche Urheberrechtsverletzungen aufzudecken. Manche Microstock-Fotografen sind vielleicht von den Umsätzen enttäuscht und ziehen auf diese Weise die ganz besondere Karte aus dem Ärmel. Da sind die großen Bildagenturen ehrlicher: sie stellen keine kostenlosen Fallen auf und verzichten manchmal sogar auf den Anwalt und seine Kosten.

Hier sind die Termine für die nächsten Kompaktseminare Bildbeschaffung!

Dienstag, 7. Februar 2012

Thema des Monats: Lizenzeinschränkungen bei Microstocks

Liebe Leser, bitte gähnen Sie nicht, wenn Sie die Überschrift lesen. Wir haben unsere Gründe! Und es wird sich für Sie lohnen, auch wenn Sie – wie wir fürchten – zunächst vielleicht denken: wieso denn das jetzt schon wieder? Es ist nämlich so, dass wir das Thema schon mal hatten. Es geht um Microstrocks.

Sind Sie noch da? Fein. Dann klappen Sie die Ohren auf, wir wollen ein bisschen Schulung machen, denn aus unserer Sicht ist das Kapitel noch nicht zu Ende erzählt. Wenn man sich die Microstock-Agenturen genau anschaut, beziehungsweise wenn man nicht genau hinschaut, kann ein vermeintlich günstiges Bild aus einem Microstock schnell sehr teuer werden. Angelockt durch das attraktive Schaufensterangebot gehen viele Bildeinkäufer drauf ein und haben hinterher das böse Erwachen, weil sie nämlich die Nutzung nicht richtig oder zumindest nicht wissentlich kalkuliert haben. Auch Microstocks haben ein Kleingedrucktes! Und da werden plötzlich Nutzungsbedingungen laut, zum Beispiel, wie bei iStock, dass man das Bild, das man eben gekauft hat, für den Rest seines Lebens (wir meinen das Leben des Bildes) nur 499.000 mal drucken darf. Handwerkermeister Schmidt aus Ulm wird das jetzt nicht schocken, er braucht ja nur ein paar Hundert Flyer. Aber als Artbuyer in einer großen Agentur mit konzernartigen Kunden weiß man, dass das gar nicht bis in die Ewigkeit dauern muss, bis so ein Bild 499.000 mal gedruckt ist. Broschüren, Kataloge, Mailings... wenn man nicht aufpasst, geht das ruck zuck! Zusätzlich oder außerdem könnte die Zahl der erlaubten Nutzer zum Problem werden: Die sind bei Microstock-Agenturen in der Regel begrenzt. Für einen großen Konzern sind dabei zehn Köpfe nicht viel, für ein Bild schon.

Um eine unbegrenzte Nutzerzahl oder eine unbegrenzte Auflage einzukaufen, muss man auf den so knackigen Schaufensterpreis plötzlich draufzahlen. Und dann landet der Preis für ein Microstock-Bild schnell auf dem preislichen Niveau eines Royalty Free-Bildes, das eine klassische Bildagentur anbietet. Liebe Leser, was wir damit sagen wollen: Wer den Preis am Aushängeschild eines Microstock-Bildes mit dem Preis für ein Royalty Free-Foto vergleicht, der vergleicht einen Apfel mit einer Birne. Und das sollte man nicht machen.

Bitte schauen Sie unter diesem Gesichtspunkt in unserer Rubrik "News" ganz genau hin, da wird das in einer Tabelle noch einmal sehr deutlich.

Tipps & Tricks: Unser gesammeltes Wissen

Schon länger halten wir für Sie ja eine Liste mit allen Bildagenturen der Welt bereit (oder zumindest alle, mit denen wir gern arbeiten - der Unterschied ist aber nicht wirklich groß).

Jetzt geben wir noch mehr her:
Ein Überblick über die Lizenzbestimmungen der Microstocks. Siehe oben: Der Teufel steckt im Detail und es ist immer gut zu wissen was man darf und wo die Grenzen sind.

Auch wenn wir diese Listen umsonst hergeben: Wir sollten wenigstens wissen, an wen.
Also bitten wir Sie, sich anzumelden oder zu registrieren, wenn Sie auf dieser Seite hier die beiden Listen finden möchten.

Und falls Ihnen etwas auffällt - eine Bildagentur, die fehlt, oder ein Detail, das Sie anders sehen, dann freuen wir uns wirklich auf Ihr Feedback.

Mittwoch, 2. November 2011

Tools & Tricks zu Microstock

Bei den Microstocks ist der Editorial-Wahn ausgebrochen!
Alle möglichen Bilder werden derzeit von den Fotografen als Editorial
markiert, sobald sie auch nur die leiseste Befürchtung davor haben, dass ein
Bild noch Releases bräuchte.

Z.B. werden Bilder vom Eiffelturm bei Tag oder anderen Gebäuden als
Editorial markiert, obwohl der Fotograf die Panoramafreiheit besitzt.

Bei manchen Bildern haben wir das Gefühl, dass der Fotograf nicht unbedingt
ein Property Release bräuchte, sondern eher die Einwilligung des
"Hausherren" zum Fotografieren - Museen, Veranstaltungen oder die Bahn sind
da die wichtigen Stichwortgeber... Wer aber unter "Brechung des Hausrechts"
fotografiert, darf die Bilder einfach GAR NICHT zeigen - nix mit editorial...

Und eine Person (Tuareg in der Wüste), die kein Model Release hat, darf ja
eigentlich auch nicht in der Presse gezeigt werden. Da darf auf das Release
nur dann verzichtet werden, wenn tagesaktuell berichtet wird (und das ist ja
in den seltensten Fällen so). Sobald die Person eher aus illustrativen
Gründen gezeigt wird, ist ein Release fällig!

Wir klären gern, ob nicht doch eine werbliche Nutzung möglich ist.

Dienstag, 1. November 2011

Unser Thema des Monats: Microstock

Der Markt ist ohne gar nicht mehr vorstellbar, auch wenn wir uns das sicher so nicht gewünscht haben: Microstock-Agenturen haben sich in Windeseile ihren Platz ergattert. Diese Woche öffnet gar die erste Fachmesse für Microstock-Agenuren ihre Pforten in Berlin.

Es ist die Zeit der knappen Kassen und so manche Kommunikationsidee ist sicherlich durch Microstock-Bildmaterial prima umzusetzen, doch: ist das gesund? Ob und wie man von Microstockfotografie leben kann, dokumentiert der Fotoproduzent Robert Kneschke in seinem Blog „Alltag eines Fotoproduzenten“. Auf seine Art wirklich bemerkenswert.

Wir wollen Microstock jetzt gar nicht so negativ bewerten, wie es vielleicht rüberkommt, dennoch fragen wir uns, wohin die Reise geht. Die Qualität der Fotos ist eindeutig in den Hintergrund getreten, die Würdigung von professioneller Fotografie ebenfalls. Aber der Markt fordert es und so hat Bruce Livingstone im Jahr 2000 mit iStockphoto einen goldenen Stein ins Rollen gebracht – zumindest für sich und die anderen Microstockagenturen, die sich seither etabliert haben. iStockphoto wurde 2006 für $ 50 Mio. von Getty gekauft, andere Übernahmen (wie z. B. Veer durch Corbis oder crestock durch Masterfile) sind seither gefolgt. Seither verschwimmen die Grenzen. Wer im Macrostock nicht gut performed, wird eben in den Microstock degradiert. Teure RF-Bilder werden parallel auf Thinkstock zu Microstock-Preisen und –lizenzen angeboten. Und umgekehrt wandern erfolgreiche Bilder und Kollektionen in den Macrostock, sobald sie sich auffällig gut verkaufen. So ist das Geschäft mit Bildern extrem unübersichtlich und unberechenbar geworden.

Naürlich haben Microstock-Agenturen auch ihre Vorteile. Sie bieten einen schnellen und preisgünstigen Zugriff auf gewaltige Bilddatenbanken und schützen so vor Missbrauch oder Bildklau im Netz. Wer bei einem 5-Euro-Bild noch das Wasserzeichen rausstempelt, ist selber schuld. Außerdem bieten die Microstocks auch Amateurfotografen eine professionelle Plattform. Und das Mitmischen von Größen wie Getty oder Corbis machte das Ganze hoffähig. Doch inzwischen werden keine Geschäftszahlen mehr veröffentlicht. Liegt es daran, dass das rasante Wachstum vorbei ist? Oder werden die ersten Börsengänge vorbereitet? Wir sind gespannt.

Neben den großen ist auch noch Platz für kleinere Microstockagenturen wie Shotshop in ihrer qualitativen Bildauswahl hervorzuheben. Hier finden gute Produktionen von Amateurfotografen ihren Platz, einige etablierte Künstler bieten hier ein Zweitportfolio an. Auch tun sich wieder neue Portale auf – wie zum Beispiel pond5.com.

Ja, und dann jetzt diese Fachveranstaltung in Berlin, die Microstockexpo. Was das wohl wird? Die Bildbeschaffer werden das natürlich beobachten.

Bei alledem: Wir Bildbeschaffer arbeiten auf sehr pragmatische Weise mit Microstocks. Viele Projekte lassen sich mit Macrostock-Bildern nicht realisieren. Die unglaubliche Masse an Bildern erhöht die Trefferquote. Wenn die Microstock-Basis-Lizenzen nicht ausreichen, kümmern wir uns um die nötigen Erweiterungslizenzen – zum Beispiel für die konzernweite Nutzung. Ist ein Abo sinnvoller als einzelne Downloads? Und wir beobachten genau, wohin die Reise geht.

Unser Agentur des Monats: PantherMedia

Wir sagen gerne trotzdem. Denn obwohl wir eigentlich nicht so sehr auf Microstock stehen, heben wir dieses Mal trotzdem eine Microstock-Agentur auf den Podest unserer Agentur des Monat: PantherMedia. Wir haben unsere Gründe.

Alles begann mit fotocommunity.de, seinerzeit Europas größte Foto-Community. Ungefähr zu der Zeit, als auch flickr erste Ansätze zeigte, mit Getty zu kooperieren, gründete sich aus ihr heraus PantherMedia als Verkaufsplattform für all jene Fotografen der Community, die mit ihren Bildern Geld verdienen wollten.
Daraus ist ein einzigartiges Archiv entstanden: Weit über 30.000 Fotografen aus mehr als 40 Ländern schießen quasi aus ihrem Leben direkt auf diese Plattform. Und so finden sich hier über 2 Mio. Bilder, typische Alltagsbilder, die es so in professionellen Agenturen oder bei Microstocks nicht gibt.
Eine gute Erfahrung haben wir mit PantherMedia gemacht, als wir auf der Suche nach einem Solardach-Motiv waren. Solardächer! Viel schwieriger, als wir dachten! Die einen bieten es gar nicht erst an, die anderen nur ohne property release. Kurzum, wir wurden schließlich bei PantherMedia fündig, denn Model- und Property Release-Verträge sind hier erklärtermaßen eine Selbstverständlichkeit – und das Thema deutsche Eigenheime (mit Solardach) gut vertreten.
Das Ganze dann auch noch zu einem wirklich guten Preis. Um nicht zu sagen, zu einem pfiffigen Preis. Das ist nämlich ein weiterer Punkt, der für panthermedia spricht. Die Preispolitik bietet folgende Modelle an: A) Einzelnes Bild per Rechnung. B) Viele Bilder per Credits. C) Günstige Lizenzen per Abo. C2) Konzernlizenzen übrigens inklusive PR-Verwertungsrecht.

C2) bietet zwar einen wesentlichen Vorteil zu anderen Agenturen, ist aber natürlich auch nicht unproblematisch, denn das Risiko, dass PR-Fotos von Verlagen unabhängig von der eigentlichen Kampagne genutzt werden und deshalb dafür lizensiert werden müssten, ist groß.

Aber trotzdem. Die Auswahl der käuflichen Bilder aus der Foto-Community ist mit 2 Mio. Fotos sicher nicht die größte der Welt, aber die Chance, dass darunter exklusives Material zu finden ist, ist ungleich höher. Deshalb: Trotzdem. Panthermedia.net ist toll.

Ein Blick auf die Seite lohnt sich: PantherMedia.net.

Mittwoch, 7. April 2010

Identifikationsfiguren



Die Fair Trade Photographers haben sich die Mühe gemacht und zusammen getragen, welche Firmen sich mit immer der gleichen Gruppe und immer dem gleichen Bild identifizieren. Es sieht schon komisch aus, wenn man dieses Grüppchen so oft nebeneinander sieht: Den Artikel finden Sie hier.

Dieses Bild steht übrigens auch heute noch bei einer einfachen Suche auf der ersten Ergebnis-Seite des Microstock-Portals...

Freitag, 7. August 2009

Zusatzlizenzen bei Microstocks und Abo-Sites

Lange haben wir gewartet, nun hat´s geknallt - und die RedBox hat´s berichtet:

Wer bei Microstocks oder Abo/Subscription Sites nicht genau darauf achtet, ob er/sie eine Zusatzlizenz braucht, kann richtig Ärger kriegen.

Wir interpretieren folgenden Gastkommentar von Rechtsanwalt Tim Hoesmann (http://www.presserecht-aktuell.de/) auf redbox.de so:

Ein Kunde hat ein Bild für eine verkaufte Schreibtischunterlage genutzt, ohne die entsprechende Zusatzlizenz zu erwerben. Der Fotograf hat geklagt und vor dem LG Hamburg Recht bekommen.

Hier der Gastkommentar:
http://www.redbox.de/news/latest_news/detail.php?nr=25860

Über weiterführende sachdienliche Hinweise in Form eines Blog-Kommentars hier würden wir uns freuen!

Donnerstag, 11. Juni 2009

Zahlenspiele

Microstocks sind nicht micro

In einem Interview mit dem Fachdienst abouttheimage nannte der Senior Vice President Networks von Corbis, Nairn Nerland, eine interessante Zahl: Corbis rechnet damit, dass bald 25% des Umsatzes im Bildermarkt über Microstocks gemacht werden. 25% erscheint sehr viel - geht man doch von durchschnittlichen Lizenzpreisen für lizenzpflichtige und lizenzfreie Bilder von ca. $ 400,- pro Bild aus, und von ca. $ 5,- pro Microstock Bild. Es müssten also gigantische Bildermengen sein, die von den Microstock-Portalen ausgeliefert werden. Und tatsächlich: Viele Bildagenturen befällt eine hypnotische Stille angesichts der Umsätze, die ihnen wegbrechen, weil es so einfach geworden ist, Billigbilder zu kaufen.

Passend dazu analysierte Jim Pickerell, seit Jahrzehnten als Fotograf und Journalist dem Markt verhaftet, die Umsatzzahlen einer der großen Bildagenturen, die neben den klassischen Lizenzmodellen auch eine Microstock-Agentur besitzt. Aus den Umsatzzahlen des Konzerns und den Statistiken der Microstock-Tochter wird deutlich: Microstock repräsentiert bereits jetzt mehr als 15% des Umsatzes, aber über 95% der ausgelieferten Bilder. Fluch oder Segen der Branche?
Diskutieren Sie darüber gern mit uns auf unseren Seminaren und Trainings.

Deutsche Preisliste kennt jetzt Preise für Pitches

Die Mittelstandsvereinigung Foto-Marketing, bestehend aus 40 Interessensvertretern des Bildmarktes, vereinbart jedes Jahr Überarbeitungen der Preisliste MFM, nach der sich viele deutsche Bildagenturen und Fotografen richten und ihre Bildhonorare kalkulieren. In diesem Jahr sticht eine Neuerung besonders ins Auge: Die neuen Preise für Pitches. Sie finden sich in der Gedanken-Kette Sonstiges / Dummy / Pitch und sind mit Euro 250,- satt bemessen, im Vergleich zu klassischen Präsentations-Preisen von Euro 105,- oder den vielfach genommenen Euro 75,-. Wir helfen Ihnen gern weiter, wenn Sie sich den Stress mit Lizenzen und Preisen nicht mehr antun möchten.